Geschäftsmodell Weltall – Warum unsere Milliardäre ins Weltall investieren
Visionäre werden oft von Ihren Mitmenschen belächelt und als Träumer abgestempelt. Doch letztendlich sind genau sie es, die die Menschheit seit Jahrtausenden zu stetigem Fortschritt antreiben. Die Segel der Veränderung stets mit frischem Wind füllen und die Welt, so wie sie heute ist, maßgeblich beeinflusst haben. Ohne die Visionäre der Vergangenheit müssten wir auf Dinge wie Strom, Mechanische Fortbewegung oder haltbare Lebensmittel verzichten. Es wären weder abstrakte Zeichensysteme erfunden worden, die uns Mathematik erst ermöglichen, noch wären wir dazu in der Lage uns über eine größere Distanz zu verständigen. Ohne VisionDie Vision beschreibt die Zukunft einer Organisatio... also keine Veränderung. Ohne Veränderung kein Fortschritt. Seit einiger Zeit bekommt man immer wieder von Start-Ups mit, deren Geschäftsidee sich im Weltall abspielt. Im folgenden stellen wir drei dieser Visionen vor. Anschließend erklären wir, was die Milliardäre unseres Planeten dazu bewegen könnte, in solch waghalsige Projekte zu investieren…
Vision 1: Space X – Die erste Kolonie auf dem Mars
Elon Musk ist nicht nur ein Mensch mit einem Vermögen von 13,7 Milliarden Dollar (2015), sondern auch ein Mensch mit ebenso futuristischen wie gewagten Ideen. Mit PayPal hat er bereits das Online-Bezahlsystem revolutioniert. Mit Tesla zählt er zu einem der Pioniere für autonome Mobilität. Mit Neuralink forscht und entwickelt er an Schnittstellen von Gehirn zu Maschine. Mit SpaceX möchte der gebürtige Südafrikaner die erste Kolonie auf dem Mars errichten. So hat Musk am 67. Internationalen Astronautischen Kongress die Baupläne für interplanetare Raumschiffe vorgestellt, die für die Besiedlung des Mars eingesetzt werden sollen. Die Zielsetzung des Projektes ist dabei der Aufbau einer eigenständigen, selbsterhaltenden Zivilisation von ca. 1.000.000 Menschen. Seine Vision bei der ganzen Geschichte: „Making Humans a Multiplanetary Species“. Der Vision nach zu Folge sollen alle 2 Jahre eine Flotte von etwa 1.000 Raumschiffen zum Mars aufbrechen. Zeitrahmen dieser Vision laufen sich laut Musks eigenen Aussagen allerdings auf 40 bis 100 Jahre. Das erste Raumschiff soll allerdings schon in den nächsten 10-15 Jahren starten. Für viele mag diese Vision mehr als unrealistisch erscheinen. Doch ist das nicht Musks erstes Weltraum-Projekt. Bereits seit 2012 organisiert der Unternehmer für die NASA Flüge zur ISS. Elon Musk ist damit also Besitzer des ersten privaten Raumschiffs in der Erdumlaufbahn.
Vision 2: Planetary Resources
„Our Vision is to expand the economy into the space. Enabled by our stellar team, we will be the leading provider of resources to people and products in space.“. Diese Visions-Aussage ist auf der Homepage der amerikanischen Firma Planetary Resources Inc. zu finden. Ziel dieser Vision ist es, Rohstoffe mithilfe von Asteroiden-Bergbau zu gewinnen. Das Unternehmen verfolgt also zunächst das Ziel, geeignete Asteroiden aufzuspüren. Dafür werden Weltraumteleskope eingesetzt. Später soll dann eine automatisierte Erkundung, Untersuchung und der Rohstoffabbau durch Roboter-Sonden stattfinden. Dabei sollen Ressourcen wie Osmium, Iridium, Platin, Palladium und Wasser abgebaut werden.
Blue Origin? Schonmal gehört? Nein? Vielleicht sagt Ihnen der Name Jeff Bezos etwas mehr? Genau! Der Typ von Amazon. Der Alptraum für Buch- und Einzelhandel. Revolutionär des Handels. Ja Richtig! Auch Amazon mischt im Weltraum-Geschäft mit. Mit der Firma Blue Origin entwickelt Bezos eine wiederverwendbare Rakete mit Platz für 6 Astronauten. Ab 2018 (nächstes Jahr!) soll die Weltraumkapsel jeweils sechs zahlende Passagiere als Weltraumtouristen für wenige Minuten ins All befördern und anschließend wieder sicher zur Erde zurückbringen.
Die Liste verrückter Weltraum-Geschäftsideen ist dabei wesentlich länger als die oben beschriebenen Beispiele. Bigelow Aerospace will beispielsweise entfaltbare Raumstationsmodule bauen, die als Unterkünfte für „raumstationslose Astronauten“ oder Weltraumtouristen, bzw. dienen soll.
Doch WARUM sind gerade alle Pioniergeister wie Musk und Bezos dabei den Weltraum zum Geschäftsmodell zu machen?
Einen Vorahnung, warum viele Milliardäre der Welt gerade in Weltraum-Projekte investieren liefert uns der Gardner Hype Cycle. Er beschreibt die verschiedenen Phasen neuer Technologien, bzw. den Grad der Aufmerksamkeit, der einer neuen Technologien ab der Einführung entgegen gebracht wird. So sorgt eine ausgelöste Technologie (in diesem Fall die Technologien für bemannte Raumfahrten) für einen rasanten Anstieg der entgegengebrachten Aufmerksamkeit. 1961 umkreiste der erste Mensch die Erde. In den folgenden Jahren genoss die bemannte Raumfahrt einen wahren Aufmerksamkeit-Hype, bevor es für Jahrzehnte etwas ruhiger um die bemannte Raumfahrt wurde (Tal der Enttäuschung). Nun befinden wir uns vermutlich irgendwo auf dem Pfad der Erleuchtung und nähern uns so dem Plateau der Produktivität. Das bedeutet, die Technologie ist „massenreif“, wesentlich kostengünstiger und nun auch für Geschäftsmodelle rentabel einsetzbar. VERMUTLICH ist das einer der Gründe, warum gerade soviel Pioniergeist und Multi-Milliardäre in Weltall-Projekte investieren. Wir stehen in „greifbarer“ Nähe zur Rentabilität. Der Weltraum wird privatisiert und kommerzialisiert und die Vorreiter wissen das. Glauben Sie nicht? Im November 2015 hat der damalige Präsident Barack Obama ein Gesetz unterzeichnet, „mit dem US-Behörden quasi das Recht der Lizenzvergabe zur Ausbeutung des Sonnensystems für sich beanspruchen“*. Der Wettbewerb um den vermutlich größten Markt der Zukunft hat seit Jahren begonnen…
*http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/weltall-usa-erklaeren-sich-zum-verwalter-der-schuerfrechte-a-1065118.html
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