In Zeiten des schnellen Wandels – Was sind agile Arbeitstechniken?
Nicht erst seit den Innovationstreibern aus dem Silicon Valley wissen wir, dass man ständig neu denken muss, neu beleben, reagieren oder sich gar gleich neu erfinden sollte, um heute erfolgreich zu bleiben. Bei Softwareherstellern, Start-ups oder auch Unternehmen wie der Bahn, Haufe oder Hilti beobachten wir agiles Arbeiten mit kleinen Gruppen in flachen Hierarchien.
Agilität ist auch eine Philosophiefrage. Extreme Kundennähe, Betaversionen, Führung und Fehlerkultur, Weiterentwicklung der Mitarbeiter, Feedback-Schleifen und nicht zuletzt neue Arbeitstechniken zeigen ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit an neue Megatrends, wie Globalisierung, Digitalisierung oder den demografischen Wandel. Studien zeigen es schon: Je agiler ein Unternehmen im Ganzen, desto größer ist sein wirtschaftlicher Erfolg. Die agilsten Unternehmen einer Branche sind demnach durchschnittlich 2,7 Mal erfolgreicher als die Konkurrenz mit starren Strukturen.
Was sind die bekanntesten Techniken?
- Beim Scrum werden Arbeitsschritte in Phasen von zwei bis vier Wochen zerlegt und von einem kleinen Team bearbeitet. Der Scrum Master sorgt dafür, dass Regeln eingehalten werden. Ein Product Owner behält die Wünsche des Auftraggebers im Blick.
- Ziel der Design Thinking Methode ist die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle oder Produkte. Die Methode orientiert sich an der Arbeit von Designern. Basis ist die These, dass Probleme besser gelöst werden, wenn Menschen aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten.
- Bei der Holokratie werden selbstständige Einheiten aus Mitarbeitern, sogenannte Holons genannt mit anderen Holons zu einer Struktur zusammengeschlossen – der Holacracy. Statt einer Hierarchie gibt es Regeln in einer „Verfassung“, die Mitarbeiter versammeln Gleichgesinnte in „Zirkeln“, um „Spannungen“ zu klären, und besprechen den Fortschritt in „taktischen Sitzungen“. Weltweit verwenden die Philosophie aktuell über 50 Organisationen.
- Kanban ist eine agile Methode für evolutionäres Change Management. Das bedeutet, dass der bestehende Prozess in kleinen Schritten (evolutionär) verbessert wird. Indem viele kleine Änderungen durchgeführt werden (anstatt einer großen), wird das Risiko für jede einzelne Maßnahme reduziert. Darüber hinaus führt der eher sanfte Stil von Kanban in der Regel zu weniger Widerständen bei den Beteiligten.
Die Höhe der Agilität macht nur in komplexen Situationen mit unsicheren Ursachen-Wirkungs-Zusammenhängen Sinn. Ein Bäcker muss nicht agil arbeiten, ein Software-Entwickler schon.
Aber Achtung, mit den neuen Arbeitstechniken oder den Methoden zur Prozessoptimierung, was Scrum und Kanban letztlich sind, lässt sich Software programmieren oder Projekte planen, Wachstum und Mitarbeiter managen lässt sich damit nicht.
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