Dirndl, Lederhose, Weltkarriere: Die Marke Oktoberfest
🍻 O’zapft is! Am Samstag startete das Oktoberfest 2025 – und kaum ein anderes Fest hat es geschafft, weltweit so viele Menschen zu begeistern.
Von Brasilien bis Bremen, von Peking bis Pforzheim: überall feiert man in Dirndl, Lederhose und mit blau-weißer Raute im Herzen die MarkeAls Marke bezeichnen wir ein Kennzeichen, die neben... weiter Oktoberfest.
Im Interview mit Uwe Schulz im #morgenecho des WDR durfte ich erzählen, warum das Oktoberfest längst mehr ist als Bier, Brezn und Blasmusik und warum es in Bayern so schön ist, in einem Land für Lebensfreude, IdentitätWir beschreiben eine Organisation dann mit koordini... weiter und dem spannenden Mix aus Tradition und Moderne.
👉 Wer wissen will, wo sich das „echte Wiesn-Gefühl“ heute noch erleben lässt und warum die Welt so gerne bayerisch feiert, kann es hier nachlesen oder nachhören:
Uwe Schulz, WDR 5 Morgenecho (uw): Es geht ja heute so richtig los in München mit dem Oktoberfest. Aber wir sind ja nicht müde geworden, rund um die Welt zu staunen, wo überall das Format nachgeahmt wird, bis Kuba und Brasilien. In China waren wir heute früh schon. Und hier in Nordrhein-Westfalen kriegen sie sich auch nicht ein vor lauter Oktoberfesten, bis hin nach Unna. Da heißt es am 11. Oktober, o zapft is, originell, Gaudi und Glitzer in der Alten Heide. Und ich könnte von Aachen über Münster bis Stolberg noch Tausende von Veranstaltungen aufzählen.
Ich habe einen Mann, der sich ums Image des Oktoberfestes mitgekümmert hat, gefragt. Fridolin Dietrich nämlich als Fachmann für Marketing in München. Wie haben Sie das geschafft, Oktoberfest überall hinzubringen?
Fridolin Dietrich (fd): Ja, weil wir überall so viele positive Assoziationen erwecken mit dem Bild des Blau-Weißen und der Raute und dem Bayern. Das ist glaube ich das, weil vor allem positive Emotionen damit verbunden sind.
uw: Kommt Ihnen vielleicht auch die Jahreszeit zu gute, dass wir gerade jetzt nicht so richtig viel Anlass haben, uns mal wieder zu versammeln hier und da gibt es ein Erntefest, dann vielleicht auch mal so eine Altstadtkirmes, wie das bei uns heißt, aber so ein Oktoberfest, kannst du dich richtig drauf freuen zwischen allen Sommerpartys und Weihnachten.
fd: Ja, ich bin ja selber Münchner und da ist natürlich das Oktoberfest, sagen wir immer so, die fünfte Jahreszeit. Also man kommt aus den Ferien zurück und dann geht es wieder los, Schule oder Arbeit, was jeder so zu tun hat. Und dann kommt noch mal sozusagen wie so ein I-Tüpfelchen, nach dem Sommer das Oktoberfest. Und wie verrückt es ja immer ist, ist ja auch dies Jahr wieder so, dass es morgen 29 Grad hat in München zum Eröffnung des Oktoberfestes und blauer Himmel hat. Also es wird allen Klischees gerecht.
uw: Gleichzeitig merken wir ja, wie Leute skeptisch reagieren, wenn es so klischeehaft zugeht. Also das auch in Amerika zum Beispiel. Viele denken bei Deutschland zuerst an Lederhosen und Dirndl und die Schweinshaxe. Und viele in Deutschland sagen, ne, das sind wir gar nicht. Machen aber gleichzeitig mit, dieses Stereotyp immer zu bedienen. Wenn es um Feiern geht, sehr gerne Karneval oder Oktoberfest?
fd: Ja, das stimmt.Mir hat lustigerweise gerade ein Bekannter aus Bremen erzählt, dass es dort jetzt auch so ein Oktoberfest gibt und mittlerweile sogar die Bremer sich Lederhosen und Dirndl anziehen, um dort auf dieser Veranstaltung das Oktoberfest zu feiern.
uw: Da sehen Sie mal, wie großherzig die Norddeutschen sind. Das würde in Bayern nie passieren, dass die irgendein Grünkohlfest feiern.
fd: Wir begrüßen dafür die Bremer Fussballfans besonders gerne am kommenden Freitag Abend in der Allianz Arena.
uw: Wollen wir noch mal auf die Tiefe gehen? Also es hat ja immer einen Kern, wenn so ein Image gut funktioniert. Welcher mag das sein? Also was fantasieren wir da alle in Bayern hinein, dass wir sagen, ach, ist schon nett mit Oktoberfest. Auch an die Seite gestellt, was die Maß kostet, was es da teilweise für Übergriffe gibt, was für Exzesse bei Alkoholmissbrauch und ähnlichem. Trotzdem sagen die meisten auch … nett.
fd: Ja, das ist eben genau das: Wenn da so an Bayern gedacht wird und ans Oktoberfest, dann denkt man an Tradition, an so eine Lebensart oder vielleicht auch so eine bestimmte Lebensqualität, wie man sich eben mit dieser bayerischen Gemütlichkeit wohlfühlt. Ich beschäftige mich ja auch selber beruflich viel mit Identitätsthemen. Und das sind natürlich eben auch so typische kulturelle Identitätsmerkmale, die die Menschen mit diesem Bayern und dann meist im Ausland sogar mit ganz Deutschland assoziieren. Ob es das Oktoberfest ist, ob das der Neuschwanstein ist, ob das die Lederhose, ob es die Feste sind in den Biergärten, an den Biertischen. Also da sind so viele Themen, die da für Bayern geschickt bespielt. Ich würde sogar sagen in diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Bayern ist ja nicht hingeblieben in dieser Gemütlichkeit.
uw: Laptop und Lederhose war ja immer schon das Sprichwort.
fd: Genau, genau. Und dieses Laptop ist ja nicht nur ein Laptop, sondern ist eben halt auch Audi und Google…
uw: ja, ist ja KI und Krachledernde heute..
fd: Diese Spannung ist schön, das macht es ja so reizvoll. Und Identitätsmerkmale, sichtbare, visuelle Identitätsmerkmale sind sehr wichtig für das Image. Und dafür verfügt Bayern natürlich über sehr viele und sehr starke Bilder.
uw: Zum Schluss. Jemanden als Kenner und Bayern gefragt. Oft heißt es ja von solchen großen Veranstaltungen, sie haben ein bisschen von ihrer Seele verloren. Wenn Sie jemanden das echte Oktoberfest Gefühl spüren lassen wollen, wo nehmen Sie ihn mit hin oder Sie?
fd: Zur „Oidn Wiesn.“ Warum? Auf der Wiesn gibt es einen Bereich, nennt sich Oidn Wiesn oder Alte Wiesn, hochdeutsch ausgesprochen und da sind eben neben Bierzelten, alte Fahrgeschäfte, dort wird getanzt, klassische alte bayerische Tänze. Da gibt es das Bier aus dem Steinkrug und nicht aus dem Glas. Und das ist eben so ein Bereich, wo auch viele Münchner mittlerweile hingehen.
uw: Und verfahren Sie nach dem Motto, man kann auch ohne Alkohol lustig sein, aber ich gehe mal auf Nummer sicher. Oder haben Sie jemals komplett nüchtern so eine Party mitgemacht?
fd: Das kann ich keinem empfehlen, um ehrlich zu sein. Also ich empfehle immer eine erste echte Mass, vielleicht nicht ganz austrinken. Und die zweite sollte alkoholfrei sein. Dann sind alle Beteiligten am Tisch schon ganz lustig dabei und man kann das selber je nach seinem Wünschen weiter genießen.
uw: Wie sagt ihr immer zum Schluss? Pfiat di. Richtig? Genau. Servus. Danke fürs Interview. Gerne. Auf bald. Fridolin Dietrich, Markenberater aus München ist sein Name. Wir haben gesprochen über das Oktoberfest als Exportschlager.“ (Interview in Textform leicht redigiert.)
#markenbotschafter #Oktoberfest2025 #TraditionUndModerne #Bayern
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